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Beste Seminararbeiten der Maximilian-Kolbe-Fach- und Berufsoberschule

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Insgesamt zehn Rahmenthemen waren zur Auswahl gestanden. Darunter auch solche mit aktuellem Bezug, z.B. eine Analyse der Folgen von Corona.

Magdalena Bendler aus Sengenthal nahm die möglichen Veränderungen des Frauenbilds in der Gesellschaft durch die Pandemie unter die Lupe. Die Schülerin kam zu dem Ergebnis, dass die Retraditionalisierung der Frau, also ein Rückfall in traditionelle Arbeitsverteilung und Rollenbilder, zwar nicht begonnen habe, die Gefahr aber gewachsen sei. Häusliche Gewalt an Frauen habe zugenommen, wie aus statistischen Erhebungen der EU hervorgeht. „Die Hilfsangebote sind gering“, ermittelte Bendler.

Anna Bleisteiner aus Berg wollte herausfinden, inwieweit die Pandemie schulische Defizite verstärkt hat. Umfragen an der Maximilian-Kolbe-Schule dienten ihr unter anderem als Grundlage. „Vor allem in Mathe konnten Defizite festgestellt werden, die aber behoben werden können“, erläuterte Bleisteiner. Dies hängt auch von der Ausstattung der jeweiligen Schule ab. Die Schülerin stellte schließlich fest, dass durch Corona die schulischen Ergebnisse sogar besser geworden seien. „Die Prüfungen wurden leichter und es stand mehr Arbeitszeit zur Verfügung“, lautete die Erklärung der Schülerin dazu.

Tobias Kemmelmeier aus Meckenhausen untersuchte die Auswirkungen von Covid auf die deutsche Automobilindustrie. Umsatzeinbußen durch eine geringere Nachfrage und gestiegene Logistikkosten waren festzustellen. Kemmelmeier schlug als Verbesserungsmöglichkeit für die Firmen vor, auf mehr Lieferanten zurückzugreifen und die Lieferketten zu diversifizieren. „Das dauert allerdings lange“, meinte Kemmelmeier.

Julian Lehner aus Möning untersuchte, inwieweit sich der gesellschaftliche Wandel auch in der Sprache niederschlägt. Als Untersuchungsobjekte dienten ihm Sprichwörter und Redewendungen, die er verschiedenen Altersgruppen vorlegte. Lehner gab zum Ergänzen die Redewendungen vor „Was der Bauer nicht kennt, …“  oder „Kleinvieh macht auch …“. Aus dem Bereich Religion nannte der Schüler als Beispiele „… kommt vor dem Fall“ oder „Das A und …“.   Resümee: Ältere Menschen wussten mehr. „Die jungen Leute sind weniger religiös und der Bezug zur Landwirtschaft ist insgesamt geringer geworden“, lauteten die Schlussfolgerungen Lehners.

Mit selbst erstellten Kurzfilmen sollte das Thema „Welt im Wandel“ veranschaulicht werden. Emelie Hauck aus Möning leidet an Narkolepsie, einer Störung der Schlaf-Wach-Regulation. Die zukünftige Absolventin gibt auf informative und unterhaltsame Weise einen Einblick in das Leben mit dieser neurologischen Erkrankung. Dargestellt werden die psychischen Veränderungen, die Bedeutung der medizinischen Unterstützung und die Einwirkungen des Umfeldes.

Markus Meier aus Neumarkt gab seiner Arbeit den Filmtitel „Sting – Tödlicher Stich“. Der Protagonist des Films wird von einer krankheitsübertragenden Stechmücke gestochen und stirbt schließlich daran. Schweißausbrücke, Konzentrationsprobleme führen zum Kollaps. „Damit sollte exemplarisch gezeigt werden, dass der Klimawandel Einfluss auf unser Leben Einfluss nimmt und gar nicht so weit entfernt ist“, schilderte Meier.

Fabian Kurzendorfer aus Pfeffertshofen führte eine Selbstoptimierung im Selbstversuch durch und setzte dies filmisch um. Vier Wochen lang machte er pro Woche zwei Stunden Sport, seien es Laufen, Schwimmen oder Gewichtheben. Pro Woche stand ferner die Lektüre eines Buches auf dem Programm und auch der Speisezettel wurde angepasst. „Viel Reis und Vollkornbrot“, gab der Schüler einen Einblick. „Nach den vier Wochen habe ich fünf Kilogramm abgenommen und die Muskelmasse wurde mehr“, beobachtete der junge Mann bei sich.

Luisa Harrer aus Meckenhausen analysierte, inwieweit Laufen die Leistungsfähigkeit des Gehirns beeinflusst. Harrer führte dazu ein Selbstexperiment durch, lief zweimal pro Woche30 Minuten und lernte danach zehn Vokabeln. Ihr Fazit: Die Merkfähigkeit für Englisch-Vokabeln wurde erhöht.

Saskia Geißler aus Gastelshof bei Seubersdorf befasste sich in ihrem 12-minütigen Podcast mit der Darstellung der Hexenverfolgung in Literatur und Film und arbeitete Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu realen Fällen heraus. Als Vergleich verwendete die baldige Abiturientin einen realen Fall aus Eichstätt, in dem im Jahr 1620 eine Frau wegen Hexerei hingerichtet worden ist. „In den heutigen Werken wird die Hexenverfolgung immer detailgetreuer dargestellt“, lautete Geißlers Fazit.

Jasmin Gabler aus Parsberg beschäftigte sich mit dem Verhältnis zwischen Großbritannien und Europäischer Union. Gabler ging in die Historie zurück. Nach Absagen und Zurückweisungen ist es erst im Jahr 1973 zum Beitritt Großbritanniens gekommen. Das Verhältnis Englands zur EU sei immer schwankend gewesen, bis schließlich mit dem Brexit der Bruch erfolgte. „Die britischen Beziehungen zu Europa waren immer kompliziert und einzigartig“, stellte Gabler abschließend fest.

In einem Escape Room spielte Katharina Meyer aus Freystadt die Novelle „Die Marquise von O…“ ´von ´Heinrich von Kleist (1777-1811) nach. Die damalige Stellung der Frau, ihre Unmündigkeit sowie uneheliche Schwangerschaften und der daraus resultierende Ausstoß aus der Gesellschaft wurden darin thematisiert.

Cornelia Knab aus Meckenhausen beschäftigte sich mit der Frage, welchen Einfluss die Musik auf den spanischen Bürgerkrieg in den 1930er Jahren hatte. Sie wählte dazu zwei Lieder aus, die den jeweiligen Bürgerkriegsparteien, den Republikanern und den Faschisten, zuzuordnen sind. Das Lied „Al vent“ stammt von Raimon, das „Cara al Sol“ von José Antonio Primo de Rivera. Das Fazit der Schülerin: Zwischen Musik und Macht gibt es eine enge Verbindung.

Neben dem oben erwähnten Kurzfilm von Emelie Hauck konnte noch eine zweite Seminararbeit die Bestnote von 15 Punkten abräumen, nämlich die von Paul Schulz aus Sulzbürg. Im Fach Mathematik ließ ihn die Frage des mathematischen Verfahrens nicht locker, das in der Echtzeit-Computergrafik angewendet wird wie z.B. Bei 3D-Computerspielen. Die normalerweise aufwändige Berechnung wird dadurch erheblich vereinfacht.

Text und Foto: Franz Xaver Meyer, StD i.R.