London calling ...
Seminarfahrt Oktober 2023
Am Montag, den 23.10.23, startete das Englisch-Seminar mit dem Titel „Trade and Travel in Great Britain“ mit den Seminarlehrerinnen Oberstudienrätin Caroline Mayer und Oberstudienrätin Christine Mauthner ihre London-Exkursion. Die Fahrt ermöglichte den Schülerinnen und Schülern, zu Ihren jeweiligen Seminararbeiten mit unterschiedlichen Themen direkt vor Ort zu recherchieren und darüber hinaus eine einmalige Reiseerfahrung zu erleben.
Die Anreise vom Flughafen Nürnberg nach London klappte problemlos und nachdem sich alle im Londoner „Public-Transport-System“ mit U-Bahn, Bussen und Zügen auf Anhieb zurechtfanden, erreichten wir bereits am frühen Nachmittag unsere Unterkunft, das „Wombat’s City Hostel“ im Osten Londons. Die umliegende Umgebung mit „Tower Hill“ und „Tower Brigde“ in nächster Nähe erkundeten wir an diesem Nachmittag, bevor wir gemeinsam in einem indischen Restaurant den Abend ausklingen ließen.
Am Dienstag ging es bereits um sieben Uhr los nach Oxford, wo wir uns in Gruppen auf den Weg machten, um uns erste Eindrücke der historischen Studentenstadt zu verschaffen. Matthew, unser Tourguide, erwartete uns anschließend, um uns die berühmtesten, aber auch die verstecktesten Attraktionen mit seiner humorvollen Art näherzubringen. Die Route startete an der Kirche „St Michael (at the North Gate)“, deren Turm das älteste Gebäude, erbaut um 1040, von Oxford darstellt. Über das „Sheldonian Theatre“ ging es dann zur „Bodleian Library“, der Hauptbibliothek der Universität Oxford, die man nur als Student betreten darf. Dieses Privileg hat aber auch einen Preis von 9500 Pfund jährlich für Unterkunft und Versorgung eines Studenten aus dem Inland. Für internationale Studenten ist der Preis noch um einiges höher. Nach einem kurzen Stopp in der „Weston Library“ ging es durch ein paar enge Gassen zur „Turf Tavern“, dem ältesten Pub Oxfords. Anschließend konnten wir die „Radcliffe-Camera“ bewundern, eine Bibliothek mit kreisförmigem Grundriss und Kuppel, um dann die Tour bei der University „Church of St Mary the Virgin“ abzuschließen. Es blieb noch genügend Zeit, Oxford am Nachmittag auf eigene Faust kennenzulernen.
Der Mittwoch führte uns zur U-Bahn-Station Westminster, wo uns das Antlitz „Big Bens“ auf der gegenüberliegenden Straßenseite begrüßte. Angekommen am „Parliament Square“, einem Platz mit Statuen von berühmten Persönlichkeiten, trafen wir unseren Tour-Guide. Diese erklärte uns die Bedeutung dieses Platzes und zeigte uns danach die „Westminster Abbey“ von außen und erklärte uns, wann die besten Besuchszeiten sind. Vorbei am „Palace of Westminster“, dem Sitz der britischen Regierung, ging es zur „Westminster Hall“ und „Cromwell Green“. Um einen anderen Blickwinkel zu bekommen, sahen wir uns von der „Westminster Bridge“ aus den zur Themse zugewandten Teil des Parlaments an. Die „Parliament Street“, eine Straße mit den Sitzen vieler Ämter, führte uns zur „Downing Street 10“, dem streng bewachten Wohnsitz des Ministerpräsidenten. Weiter ging’s zum „Trafalgar Square“, der zu Ehren von Admiral Lord Nelson, der die spanische Armada besiegte, errichtet wurde. Im Anschluss erreichten wir die Londoner Unterhaltungsmeile, den „Leicester Square“, der Kinos und Musicals beheimatet, wie das „Odeon“, in dem viele berühmte Schauspieler die Premieren ihrer Filme anschauen. Letztendlich endete die Tour beim „Covent Garden“, einem überdachten Einkaufsmarkt. Von dort aus teilten wir uns auf und durften selbstständig London erkunden. So durchstöberten wir die Londoner Shoppingmeile am „Picadilly Circus“ und besuchten anschließend die „National Gallery“, die größte Kunstgalerie Großbritanniens. Dort sahen wir berühmte Werke wie z.B. die Sonnenblumen von Van Gogh und „Virgin of the rocks“, ein Gemälde von Da Vinci. Den Abend ließen wir im unserem Hotel am nächsten gelegenen Pub „The Brown Bear“ ausklingen, wo wir einige nette Briten trafen. Kleines Theater – große Show: das war das Programm für einige unserer Gruppe am Mittwochabend. Das Stück „The Ocean at the End of the Lane“ im „Noël-Coward-Theatre“ zeichnete sich aus durch überragende Schauspielerinnen und Schauspieler, eine mitreißende Geschichte, die theatralische Umsetzung paranormaler Phänomene sowie Effekte, die beeindruckend nah an filmtechnische Äquivalente herankamen.
Am Donnerstag starteten wir den Tag am „British Museum“, wo wir uns vor Ort in Gruppen aufgeteilten, um persönlich für die jeweiligen Seminararbeit zu recherchieren, da es viele große Räume mit Kollektionen aus verschiedenen Kulturen und Zeitperioden gab. Es war sehr aufregend, all diese historischen Gegenstände bis hin zu Statuen an einem Ort betrachten zu können. Im Anschluss brachen wir in kleinen Gruppen auf, um das zu eruieren, was wir individuell an unserem letzten Tag noch sehen wollten. Einige entschieden sich dafür, die „Westminster Abbey“ auch von innen zu besichtigen, da dies thematisch mit der Arbeit einer unserer Seminaristinnen verbunden war. Dort hatten wir die Möglichkeit, mit vielen britischen Bewohnern, an einem 45-minütigen Gottesdienst teilzunehmen, welcher uns die Chance gab, die prächtige Architektur von innen sowie außen zu bewundern. Nach unserem Besuch machten wir uns auf den Weg ins asiatische Viertel Londons, auch bekannt als „Chinatown“. Es war spannend, in diese lebendige Community einzutauchen und einen Einblick in die asiatische Kultur zu gewinnen. Die Straßen waren mit prächtigen chinesischen Laternen geschmückt und es herrschte eine aufregende Atmosphäre. In Chinatown hatten wir die Möglichkeit, verschiedene Dinge zu sehen, die in Deutschland nicht so einfach zu finden sind. Die Geschäfte waren gefüllt mit exotischen Früchten und anderem traditionellen asiatischen Kunsthandwerk. Wir konnten auch in den zahlreichen Restaurants köstliche asiatische Gerichte probieren und die Vielfalt der regionalen Küche genießen. Es war eine wahre Sinnesexplosion und eine einzigartige Erfahrung für uns alle. Danach nahmen einige Schülerinnen und Schüler an einer zweistündigen „Jack-the-Ripper-Tour“ teil, bei der man die verschiedenen Orte besuchte, an denen die Opfer gefunden wurden. Danach ging es weiter ins „Jack-the-Ripper-Museum“. Neben allgemeinen Informationen waren auch Nachstellungen einiger der Orte zu finden, wie das vermutliche Zimmer von „Jack-the-Ripper“. Eine Schülerin war gerade einmal halb durch das Museum, als sie realisierte, dass das Licht ausgegangen war und damit das Museum zugemacht hatte. Glücklicherweise war die Kassiererin noch vorm Fenster und die Schülerin musste nur am Fenster klopfen, damit die Museumsangestellte bemerkte, dass sie jemanden im Museum eingesperrt hatte. Am Ende durfte sich die Schülerin das Museum sogar noch zu Ende anschauen. Eine andere Gruppe machte sich auf den Weg ins Docklands Museum, in dem sich u.a. Ausstellungen über das Viktorianische London und den transatlantischen Sklavenhandel finden. Auch das Museumsschiff Cutty Sark im Royal Greenwich Museum, das als das schnellste Segelschiff des 19. Jhds gilt, wurde am letzten Tag zum lohnenden Ausflugsziel von Schülergruppen.
Am Abend besuchten die Lehrerinnen und einige Schülerinnen und Schüler abschließend das „Globe-Theatre“, in dem Shakespeares „As you like it“ aufgeführt wurde. Das Stück war sehr unterhaltsam und wurde gut an die heutige Zeit angepasst, wobei die Schauspieler viel mit dem Publikum interagierten und plötzlich nicht nur auf der Bühne, sondern mitten im Publikum auftauchten. Auch die 5 Pfund (umgerechnet ca. 7 Euro) für einen Stehplatz waren nicht zu viel, obwohl es nach einem anstrengenden Tag sehr schwer war, noch weitere zwei Stunden auf den Füßen zu bleiben.
Wir haben nicht nur unser Wissen erweitert, sondern auch unvergessliche und außergewöhnliche Eindrücke gesammelt, die uns noch lange in Erinnerung bleiben werden. London hat uns mit seiner Vielfalt und Kultur in seinen Bann gezogen und wir sind dankbar für diese unvergessliche Erfahrung.